Besonders beim Bouldern, wo keine Seilsicherung vorhanden ist, wird oft vom sogenannten "Spotten" gesprochen: Eine Person steht unterhalb der/des Kletternden und "zielt" mit ausgestreckten Armen auf deren/dessen Schultern. Auch beim Vorstieg besteht vor dem ersten Bohrhaken keine Seilsicherung. Der Gedanke dahinter: Zumindest verhindern, dass bei einem Sturz der Kopf zuerst auf dem Boden aufkommt. Klingt sinnvoll, kann es auch manchmal sein. Aber die DAV-Sicherheitsforschung hat über die Jahre festgestellt, dass bei dieser Vorgehensweise oft zwei Verletzte zu beklagen sind: Schon das Timing ist eine extreme Herausforderung, wenn ein Sturz "ungeplant" passiert. Aber mit was für Gewichten man rechnen muss, wenn das Körpergewicht durch den Sturzfaktor vervielfacht wird, zeigt diese Grafik eindrucksvoll. Daher wird in den DAV-Kletterkursen das Spotten nicht mehr empfohlen.
Paul Hoffmann