Wanderung bei Langenstein am Hoppelberg
Die Wanderung und vor allem die Anreise standen auf wackeligen Füßen. Nachdem die Bahn im Harz viele Strecken wegen der verbauten Betonschwellen vorsorglich gesperrt hatte, wurde unsere geplante Strecke am 03. August bis Langenstein wieder freigegeben. Das reichte für die geplante Tour, und der Reserveplan "Wanderung in den Spiegelsbergen bei Halberstadt" konnte wieder in die Schublade.
Wir trafen um 7:50 Uhr am Bahnhofstunnel ein und waren nicht die ersten. Bis zur Abfahrt des Zuges vergrößerte sich unsere Gruppe auf 14 Personen. Der Zug fuhr pünktlich in Magdeburg ab, und wir erreichten Langenstein um 9:16 Uhr, genau nach Fahrplan.
Zunächst liefen wir in Richtung Ortskern, am Schloßpark kam dann der Vorschlag, doch durch den Park zu laufen. Ein wunderschön angelegter Park mit uraltem Baumbestand. Ein kleiner Umweg, aber lohnenswert. Mit der recht kleinen Gruppe alles machbar. Der direkte Aufstieg zur Altenburg war dann aber mit extrem vielen Schildern schön unübersichtlich gekennzeichnet. Ein echter typisch deutscher Schildbürgerstreich, es blieb die Frage: „Gesperrt oder nicht?“. Wir liefen lieber weiter zum Aufstieg hinter dem Schäferhof. Im Aufstieg stieß noch der 15te Teilnehmer zu uns, er war aus dem Harzvorland mit dem Auto angereist. Kurz nach dem Aufstieg erreichten wir schon den Siemensstein, von dort wanderten wir vorbei an der Streuobstwiese zum Hoppelbergweg. Seitlich am Abstieg nach Börnecke entdeckte jemand das fast verfallene Schild zum Klippenstieg über den Hoppelberg. Diesen Einstieg hatte ich schon mal gesucht, aber nicht gefunden, also weiter über den Stieg und die zahlreichen Aussichtspunkte sowie den Wackelstein bis zum Gipfel des Hoppelberges. Kurz vor dem Gipfel teilte sich die Gruppe noch einmal: Es gab die Möglichkeit über leichte Klettereinlagen oder über den „normalen Weg“ zum Gipfel. Am Gipfel dann die etwas verfrühte Mittagspause bei bester Sicht über das Harzvorland in Richtung Halberstadt und bei angenehmen Temperaturen im Schatten.
Nach der Pause stiegen wir zunächst auf den Gipfel über der „Hoppelnase“, von dort führte uns der Pfad am Froschfelsen vorbei und über den Kammweg bis zum recht steilen Abstieg aus dem Hoppelberg-Gebiet heraus. In Richtung Börnecke werden derzeit die Wege leider fahrzeugtauglich betoniert. Die schönen Feld- und Waldwege gehören damit nun leider der Vergangenheit an, aber die schöne Aussicht bis zum Brocken ist geblieben. Wir liefen bis Börnecke und dann zurück über das Gestüt zur Schwefelquelle. Die dort heimische Ente ist wahrscheinlich umgezogen und war nicht wie von mir am Anfang der Wanderung versprochen im Schwefeltümpel. Der Geruch machte sicher zu einsam. Nach kurzer Pause an der Schwefelquelle musste ich feststellen, dass der Pfad zurück nach Langenstein schon stark verwachsen und dadurch kaum noch zu finden war. Die dort wuchernden Brombeeren waren nicht nur lecker, sondern hinterließen auch deutliche Spuren an den Beinen der Wanderer mit kurzen Hosen oder Röcken. Wem das nicht reichte, dem gaben die zahlreichen Brennnesseln noch den Anreiz zur besseren Durchblutung der Beine.
Zum Abschluss wanderten wir dann über ebene Wege zurück in Richtung Langenstein und zum Schäferhof. Dort trafen wir pünktlich gegen 15:00 Uhr zu Kaffee und Kuchen oder anderen Getränken und Speisen ein. Für uns waren die Schattenplätze am Lehmofen reserviert. Ein schöner Abschluss des Wandertages. Der Rückweg über den Schlosspark dauerte etwas länger als geplant, sodass wir zum Schluss das Tempo noch einmal erhöhen mussten. Aber alle erreichten hoffentlich zufrieden den Zug Richtung Magdeburg um 16:43 Uhr.
Uli Hoeding