Brocken 2022 Brockenblick | © Ulrich Hoeding

22. Winterbrockenüberschreitung

Traditionstour

27.02.2022

Die Winterbrockenüberschreitung wurde erstmals um eine Woche verschoben, wegen einer extremen Wetterlage. Die recht kurzfristig hintereinander folgenden Sturmtiefs sollten am Sonntag mit „ZEYNEP“ das Alphabet in diesem Jahr zum 1. Mal komplettieren. Die Wälder im Harz sollten nicht betreten werden! Erste Tour der Sektion mit CO2-Testauswertung.

22. Winter-Brockenüberschreitung

Nachdem die Wetterankündigungen zum ursprünglich angesetzten Termin immer bedrohlicher wurden, habe ich unsere diesjährige Winterbrockenüberschreitung erstmals verschoben. Die Entscheidung fiel erst am Donnerstag davor. Die recht kurzfristig hintereinander folgenden Sturmtiefs sollten am Sonntag mit „ZEYNEP“ das Alphabet in diesem Jahr zum 1. Mal komplettieren. Ich machte mir die Entscheidung nicht leicht und stimmte sie vorher mit ein paar möglichen Teilnehmern ab. Mit einem Anruf bei allen, die sich zuvor bei mir angemeldet hatten, einer Nachricht über die WhatsApp-Gruppe und einem Artikel auf der Homepage habe ich hoffentlich alle möglichen Teilnehmer erreicht. Die Wege im Harz wurden später noch offiziell für den angesetzten Termin gesperrt.

Am 27.2. hatten wir selbst noch nichts fest eingeplant, ich setzte also einfach den neuen Termin fest. Schließlich war auch noch meteorologischer Winter. Der Wunsch auf bessere Bedingungen wurde erfüllt. Das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite, viel Sonnenschein, trocken und wenig Wind bei leicht frostigen Temperaturen. Ideale Bedingungen für eine komplette Überschreitung.

Am Treffpunkt Blochhauer trafen sich insgesamt 10 Wanderwillige. Eine bunt gemischte und auch gut überschaubare Gruppe. Punkt 9:00 Uhr starteten wir im Ilsetal. Die Ilse führte trotz der ergiebigen Niederschläge der vergangenen Wochen wenig Wasser. Wir konnten bis auf eine kleine Sperrung die schöneren Pfade seitlich der Ilse nutzen. An der Bremer Hütte wurde die erste kleine Pause eingelegt. Es entstand ein Gruppenbild für die neue Website. Der nachfolgende Anstieg brachte alle Teilnehmer auf Betriebstemperatur. Bis zum kleinen Brocken ist die Landschaft mit Hermanns- und Bismarckklippe noch abwechslungsreich. Der Rest zum Gipfel zog sich dann wie jedes Jahr, die Kräfte lassen etwas nach, und man fiebert dem Gipfelgetränk entgegen.

Am Eingang zum Goethesaal ist zur Steuerung der Besucherzahl derzeit eine Ampelanlage installiert. Das grüne Männchen leuchtete, als wir eintrafen. Dadurch drängten sich nicht so viele Menschen wie sonst im Gastraum und an der Selbstbedienung. Nach ausgiebiger Pause starteten wir zum Gipfelbild am Brockenstein.

Die Sonne und die gute Weitsicht am Gipfel im Gepäck, latschten wir die Brockenstraße bis zum Gelben Brink, den wir schon gegen 13:30 Uhr erreichten. Bei diesen idealen Bedingungen gab es keine Diskussionen: Wir entschieden uns mehrheitlich für die volle Runde.  Auf den Brockenkindern lag etwas mehr Schnee und auch die Spuren waren noch nicht perfekt getreten. Aber die Sonne entschädigte uns für die zusätzlichen Strapazen. Der Rückweg führte uns weiter entlang der Seven-Rocks-Tour. Über die Zeterklippen erreichten wir schließlich die Plessenburg. An der Bushaltestelle noch eine kurze Pause, aber es kam kein Bus. Also trotteten wir zu Fuß weiter am Ilsestein vorbei. Die Sperrung des kleinen Pfades zum Blochhauer führte noch zu einem minimalen Umweg, aber nach diesem fantastischen Tag störte sich niemand daran. Wir kamen um 17:40 Uhr stolz und zufrieden mit unserer Leistung am Parkplatz an.

Statistik der Wanderung:

29,6 km (bei Teilnehmern mit vielen seitlichen Abzweigungen fast 32km), 1060 hm, 6,5 Stunden in Bewegung und etwas mehr als 2 Stunden Pausen.

CO2-Statistik:

Die Tour sollte für den Start der CO2-Bilanzierung unserer Sektion genutzt werden. Dank des CO2- Rechners wurde erstmals mit Zahlen belegt, was eine solche Unternehmung auch an wertvollen Ressourcen verbraucht. Jeder weiß sicherlich, dass es sinnvoll ist, die Fahrzeuge möglichst gut auszulasten, aber mit Zahlen belegt ist das Ganze noch etwas eindrucksvoller. So lag der Pro-Kopf-Ausstoß zwischen 10,15kg und 64,02kg. Im Durchschnitt kamen wir auf 19,11 kg je Teilnehmer. Für einen Stopp der Klimaerwärmung dürfte man pro Tag und Person nur 5,48 kg erzeugen. Die Auswertung macht deutlich, dass wir mit derzeitigen Mitteln sicher nicht möglich komplett klimaneutral werden bei solchen Ausflügen. Aber die extremen Unterschiede zeigen uns ein nicht unerhebliches Einsparpotenzial.

Uli Hoeding